In der Schlacht bei Dogali wurde am 25. und 26. Januar 1887 eine italienische Armeeabteilung von einem abessinischen Heer unter Ras Alula Engida geschlagen.
Hintergrund
Nach der Vereinigung Italiens (1861 bzw. 1870) wollte das Königreich Italien Kolonien in Afrika erwerben. Den Anfang bildete die Besetzung des an der Küste gelegenen Teils von Eritrea.
Seit sich 1885 die Italiener der vormals ägyptischen Stadt Massaua bemächtigt und die Kolonie Eritrea gegründet hatten, war es zu Spannungen mit Abessinien gekommen, das mit dem Besitz Massauas einen Zugang zum Meer zu erreichen versuchte. Der Konflikt mündete 1886 in einer italienischen Kriegserklärung, doch aus Unerfahrenheit und Oberflächlichkeit erlitten die italienischen Truppen mehrere Niederlagen.
Ras Alula Engida, ein General von Kaiser Yohannes IV., griff die von Italien kontrollierte Stadt Sa[h]ati an. Höhepunkt des Krieges wurde die sich daraus entwickelnde Schlacht bei Dogali (nahe Massaua).
Die Schlacht
Brockhaus´ Conversations-Lexikon schrieb 1887 im Artikel „Abessinien“:
bzw. im Artikel „Italien“:
Davon leicht abweichend findet sich im gleichen Band im Artikel „Saati“:
Auswirkungen
General Genè, der für die Freilassung einer nach der Schlacht in abessinische Gefangenschaft geratenen italienischen Abordnung dem General Ras Alula 1000 Gewehre und mehrere Flüchtlinge bzw. Gefangene ausgeliefert hatte, wurde abberufen und durch General Saletta ersetzt. Außenminister Carlo Felice Nicolis Robilant bot seinen Rücktritt an und machte ihn vom Ausgang eines von Francesco Crispi beantragten Misstrauensvotums abhängig, das aber abgelehnt wurde. Dennoch wurde im Rahmen einer Kabinettsumbildung im April 1887 Robilant als Außenminister durch Premier Agostino Depretis und Kriegsminister Cesare Ricotti-Magnani durch General Bertole-Viale ersetzt sowie Crispi als Innenminister in die Regierung aufgenommen. Im Juli dann stürzte Depretis schließlich und Crispi wurde sein Nachfolger.
In der Nähe von Massaua hatten indessen am 27. und 28. März 1887 weitere kleine Gefechte stattgefunden. Erst nach dem äthiopischen Herrscherwechsel kam es 1889 zum Friedensschluss. Der auf Kaiser Yohannes IV. folgende Negus Menelik II. unterzeichnete den Freundschaftsvertrag von Wetschale, den Italien als Protektorat auslegte, was 1895 zu einem erneuten Italienisch-Äthiopischen Krieg führte, der 1896 in der Schlacht von Adua mit einer noch empfindlicheren italienischen Niederlage endete.
Siehe auch
- Italienisch-Äthiopischer Krieg
Weblinks
- Maschinengewehre retteten die Italiener nicht vor den Lanzen des Negus
Einzelnachweise




